5 Skizzen

Statements



Die Arbeiten von Nicole Scheller (Malerei, Collage, Installation) nehmen Bezug auf die Natur. Doch was verbirgt sich hinter den Zellstrukturen, Nervensträngen, verschlungenen Bahnen und amorphen Blumen? Um Schellers Arbeiten zu beschreiben und in den Kontext zeitgenössischer Kunst einzubetten, kann man zweifellos den Begriff der "hybriden Kunst" verwenden. Gemeint ist eine Gattung, für die ein merkwürdiger Zustand des Dazwischen kennzeichnend ist. In diesem experimentellen Zwischen- und Erfahrungsraum, den jedes Objekt eröffnet, kreuzen und vermengen sich höchst widersprüchliche Elemente.
 
Nicole Schellers Arbeiten stellen dabei eine ganz besondere Form des Umgangs mit der Natur dar, zum einen in der Hingabe an den malerischen Prozess, zum anderen in der Reflexion über Ursprung und Gestalt. In den Bildern und Objekten spiegeln sich Fortschritt, Errungenschaften und die Liebe zur Natur genau wie Irrwege und ökologische Zerstörungen.




"Formen, Falten, Fantasien"


Die Vernissage zur Ausstellung "Raumfalten" der Stuttgarter Künstlerin Nicole Scheller im Bezirksrathaus Weilimdorf am 12. Mai unterstrich einmal mehr, wie vielfältig, nuancenreich und unergründlich sowohl künstlerisches Schaffen wie Künstlerpersonen in vielen Fällen sind. Was sich in den für diese Ausstellung ausgewählten Werken in ungewohnten Farben verbirgt, in Auswüchse verzweigt, in Bögen windet, in Falten wabert, sich in nächsten Formen schon wieder selbst verwirft – das sind eben nicht Körperlandschaften aus dem Inneren, etwa Zellstrukturen und Nervenstränge, und es ist auch kein Meeresgetier, keine Sammlung von Mineralien, Pflanzenteilen, Fundstücken. Es sind Übergänge, Zwischenräume, Stationen, Phasen von Organischem, Anorganischem, Realem, Irrealen ... Von allem was? Ja. Und deshalb vielleicht wirklicher als Abbilder von Statischem und Eindeutigem. Und in sich stimmen sie; man hat länger zu tun, wenn man die Übergänge, Verzweigungen, Zerfaserungen dieser Kompositionen mit den Augen erfassen, besser begreifen und weiter verfolgen will. Dann ergeben sich Momente, in denen man sich selbst in einem der Bilder wiederfindet. „Punktuelles Glück“, so hieß eine der früheren Ausstellungen von Nicole Scheller...
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Journal "Dijou", Ausgabe Nr. 30 Juli/August 2016



"Im bildnerischen Raum-Zeit-Kontinuum"


Alles ist im Fluss in Nicole Schellers Arbeiten: Es tropft, blubbert und zieht sich organisch über mehrere Leinwände hinweg. Seit kurzem präsentiert die in Stuttgart ansässige Künstlerin ihre Werke im Weilimdorfer Bezirksrathaus. „Flächen werden zu Linien, und Linien werden zu Flächen – und alles ist mit Allem verbunden“, sagt sie mit Blick auf das Triptychon „Zusammenhang“. Wie Nervenbahnen ziehen sich die organischen Formen über alle drei Leinwände, die die Haupt-Ausstellungswand fast vollständig einnehmen. Zum Teil sind die Acrylbilder in einem pointillistischen Stil getupft: Von weitem lässt sich das Auge in die Irre führen und mischt die unterschiedlichen Farbtöne zu einem Verlauf. Aus der Nähe betrachtet, scheint der Auftrag aus mehreren komplementären Farben hingegen beinahe zu pulsieren.

Schellers Motive legen Assoziationen zu Mikrobiologie und Mythologie nahe: In den Formen erkennt man immer Neues, je länger man sie betrachtet: Hier einen Vogel, dort ein fremdartiges Tier. Und immer wieder gibt es gegenständliche Einschlüsse wie Luftblasen, die an die Oberfläche steigen. „Nachtmärchen“ etwa zeigt stilisierte Figuren, die an prähistorische Felsritzungen erinnern. In der Serie „Punktuelles Glück 3“ blicken den Betrachter mal fein gezeichnete Gesichter an, mal Zellstrukturen, die direkt aus der Mikrobiologie übernommen scheinen...
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Stuttgarter Zeitung / Stuttgarter Nachrichten vom 21. Mai 2016



"Das Malen mit Licht und Bits"
Die sehenswerte Video-Arbeit "Hidden Face" von Nicole Scheller in der Verbandskünstlerschau


"38 Bildermacher zeigen Porträts aller Machart im Rahmen der Künstlerverbandsausstellung in der Kreissparkasse. Aber nur eine, Nicole Scheller aus Stuttgart, bringt dabei die Menschenbilder ins Laufen. Und treibt sie zur Auflösung, wie es nur mit am Computer generierten Ansicten geht."
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Waiblinger Kreiszeitung vom 9.6.2012



"Satt macht nur die Kunst"
Eine Themenschau der Rems-Murr-Künstler zum gesellschaftlichen Völlegefühl im Landratsamt


"...Nicole Scheller gibt uns erst einmal Grundlagen zum Zellwachstum in einer Video-Endlosschleife. Werden, Wachsen und dann Platzen, so schaut der ästhetisch animierte Kreislauf aus unter dem Rastermikroskop. Satt, schreibt sie dazu, könne beides zugleich bedeuten: Fülle und Leere."
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ZVW Waiblinger Kreiszeitung vom 7.2.2012



Ausstellung: Amorphe Blüten
Ein Blick ins Innere der Natur: Bilder der Künstlerin Nicole Scheller


Eine Auswahl von Arbeiten der Künstlerin Nicole Scheller sind unter dem Ausstellungstitel „Amorphe Blüten“ vom 26. September bis 28. Oktober im Rathaus Winnenden zu sehen. Die Vernissage findet am Montag, 26. September, um 19 Uhr im Foyer des Rathauses Winnenden statt. Michael Schützenberger führt in die Werke Schellers ein. Für einen außergewöhnlichen musikalischen Rahmen sorgt Jannik Becker, Schüler an der Stadtjugendmusik- und Kunstschule Winnenden - er spielt drei Stücke für Marimbafon...
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ZVW Waiblingen Kreiszeitung vom 21.9.2011



"Der Maler unterwegs im Universum"
Ausstellung "Im Dialog" in einem ehemaligen Ladengeschäft in Winnenden - Gemeinschaftsausstellung mit Valentin Vitanov.


"...Auf Schellers Bildern, meist Öl auf Leinwand, gehen Felder, Bahnen und Strukturen organisch, unhierarchisch ineinander über, tauchen in den Hintergrund ein, gehen wieder aus ihm hervor, wandeln sich. Das Natürliche, Organische bildet ihren Motivkanon, ihm unterwirft sie ganz bewusst auch die Gebrauchsmaterialien unserer Alltagswelt." Ganzen Artikel lesen (PDF)


Winnender Zeitung vom 29.5.2010



"GLAS"
Ausstellung verschiedener Künstler des Verbandes Bildender Künstler (VBKW) der Region Rems Murr im Landratsamt Waiblingen


"In den drei gezeigten Arbeiten spielt Scheller mit den Bedeutungsebenen des Materials Plastik, das in seinem Aussehen und seinen Eigenschaften Glas nachempfunden ist. l. Die Plastikblume, die dem Holzstamm erwächst, verweist auf den Ursprung ihres Herstellungsprozesses. Dabei sind die Rohstoffe Holz und Erdöl entscheidender Bestandteil. Ein totes, künstliches Material (Plastik) wird aus natürlichen Ressourcen gewonnen. Die Baupläne natürlicher Existenzen dienen der Wissenschaft und Forschung, um zu künstlichen Materialien wie dem Plastik zu gelangen. Menschen nehmen die Welt in Beschlag mit der Entwicklung und Überflutung von künstlichen Materialien zu
Lasten des ökologischen Kreislaufes. 2. Die Plastikblume als lebendiges Wesen mit eigenem lateinischen Stammbaum, der eine tatsächliche Existenz vortäuscht. Git es Paralellen in der Werbung oder Kunst? Werbung wie Kunst ist suggestiv: Es wird etwas vorgegeben, was nicht existiert. (Kauf-)Interessen werden künstlich geweckt und  Qualität durch eine häufig pseudo-wissenschaftliche Fundierung suggeriert. 3. Scheller ästhetisiert die Plastikblume, deren Material im Wirtschaftsprozess rein funktional bestimmt ist, zu ephemeren Blüten."
Weitere Infos im Internet


Text: Heike Miess, Ausstellung 25.1.2009 bis 27.2.2009



Natürliche Gewebe – Verwobene Natur


Nicole Scheller will Wesen und Naturen neu erschaffen. Dabei versucht sie unter die Oberfläche von Häuten zu gelangen, Blutkapillare, Schleim und Fleisch zu ergründen.  Lustvoll analysiert sie das zentrale Nervensystem und zelebriert die Schau der Innereien, Zellen, Dendriten, ...

In ihren Arbeiten staunt sie über die Beschaffenheit der Bestandteile des Rautenhirns, über Brücke, Pons und Kleinhirn, über Luft-, Nerven- und Blutwege, letztendlich über alle Verflechtungen und Funktionsströme von Leib und Seele, die sie in den freien Welten ihrer Gestaltungsintentionen interpretiert. Ganzen Artikel lesen


Fremdbetrachtung von Adrian Lacour, Februar 2008



Gisela Himmelseher im Gespräch mit Nicole Scheller


Gisela Himmelseher: Deine Ausstellung in der Galerie Experiment nennst Du "Biolabyr". Bio hat natürlich mit den  biologischen Formen zu tun, die du verwendest, besonders häufig entdecke ich blasenartige Gebilde, Öffnungen und Zellstrukturen. Welche Bedeutung haben diese Formen für Dich?

Scheller: Ja, das Wort ist eine Mischung aus Biolabyrinth und Biolabor, das Labyrinth für diese unzähligen verschlungenen Wege und Formen des biologischen Organismus und Labor für das Erfinden und Spielen mit diesen Formen.
Die von dir erwähnten Formen sind zunächst durch Aussparungen entstanden. In der Malerei werden mehrere Schichten übereinandergelegt, tiefer liegende Schichten bleiben teilweise durch Aussparungen sichtbar. Die Formen, die diese Aussparungen annehmen, sind zumeist sehr organisch und weich.
Diese Schichten bilden gleichsam Zeitebenen, da sie zu verschiedenen Zeiten gemalt werden. Manchmal  betragen die Zeitabstände, in denen einzelne Schichten gemalt wurden, mehrere Wochen oder dauern sogar noch länger. Durch die Aussparungen bleibt vom Vergangenen etwas übrig, fließt in die Gegenwart, in die neue Erlebnisebene mit ein.
Gleichzeitig erinnern mich diese Öffnungen, Löcher oder blasenartigen Gebilde, die durch diese Malweise entstehen an Poren, Zellgewebe, regelmäßige wie unregelmäßige Strukturen, überhaupt an poröse Oberflächen, z. B. von porösen Steinen, Schwämmen, zerfressenem Holz. In der letzten Zeit habe ich solche Formen auch fotografiert und Details solcher Fotografien auf die Bilder projiziert und abgemalt.
Gelegentlich entstehen Formen, die wie poröse Oberflächen anmuten, durch aleatorische Prozesse auf der Leinwand. Durch Übermalungen werden sie stabilisiert und verdeutlicht.
Poröse Oberflächen haben für mich auch mit Atmen zu tun. Auch die Haut atmet, das ist auch eine poröse Oberfläche. Hautporen atmen. Leben, Austausch, Atmung.

Himmelseher: Eine ähnliche Malweise taucht auch in deinen Papierreliefs auf.

Scheller: Ja, dort sind diese Öffnungen oder Löcher im Material Papier realisiert. Hintergrund für diese Reliefs sind weiße Wände. Der Hintergrund wird durch solche Aussparungen miteinbezogen, taucht im Bild auf. Diese Thematik einer ausgesparten Fläche wird dann auch auf der Bildebene reflektiert. Man kann nicht mehr so genau unterscheiden zwischen gemalten und realen Aussparungen. Das eine bezieht sich auf das andere. Die Reliefs sollen auf der weißen Wand zerfließen, sich darin auflösen und daraus emporwachsen.

Himmelseher: Aus der Arbeit mit den Reliefs sind dann auch freistehende Plastiken entstanden.

Scheller: Die kleinen Papierskulpturen sind entstanden, weil ich farbige Schichten räumlich realisieren wollte, das sind Experimente, die viel mit Malerei zu tun haben. Sie sind zumeist auch nur für die Ansicht von vorne oder von der Seite gedacht. Nach hinten sind sie nicht ausgestaltet.  

Himmelseher: Häufig tauchen miteinander verbundene Bänder und Linien auf.

Scheller: Das sind labyrinthartige Geflechte, die sich in den Bildern oder auch in den transparenten Folienbildern finden. Die Einzelteile sind durch Netzwerke miteinander verbunden. Sofort fällt einem das Internet ein. Es gibt auch die Theorie, dass man über 7 bekannte Personen jeden Menschen kennt. Auch der menschliche Körper ist so ein Netzwerk, es gibt eine komplizierte wechselseitige Beziehung der einzelnen Teile zueinander. Jeder Gedanke beeinflusst den Körper, der körperliche Zustand wieder die Gedanken. In der Arbeit „adishesha“ tauchen organische Formen auf, die wie Blutbahnen wirken und dieses Vernetztsein deutlich machen. Aus diesen Bändern, Straßen, Bahnen entwickeln sich Formen, die erfühlt werden und z.B. an Dendriden, Zellstrukturen oder Blüten erinnern. Man kann auf den Wegen der Bilder herumspazieren und in den zentralisierten Formen verweilen. Wie auch bei der Laminage Wege und Zentren.

Himmelseher: Warum der Titel ‚Adishesha’?

Scheller: ‚Adishesha’ ist die Weltenschlange, auf welcher der indische Gott Vishnu ruht. Aus schlangenförmigen Linien und Bändern entstehen ja in meinen Arbeiten diese Netze, die Unendlichkeitscharakter haben. Das ist Für mich gewissermaßen ein Symbol für Schöpfung, ein Symbol für das Verwoben sein der einzelnen Teile untereinander. 

Himmelseher: Organische Formen tauchen ja auch ganz konkret als Zeichnungen oder Fotos in deinen Laminagen auf, wie zum Beispiel anatomische Herzen.

Scheller: Ja. z.B. die Arbeit „Standort“, eine Laminage mit mehrschichtig übereinander liegenden, transparenten Folien. Dort werden Landkartensysteme und organische Systeme sowie Handzeichnungen zu einer Einheit. Diese unterschiedlichen Netzwerke gehen ineinander über oder überlagern sich.
Das war so eine Phase, die genau genommen immer noch da ist, alles schon fast zwanghaft miteinander verbinden zu müssen. Das kommt auch in der Laminage, „isoliert –verbunden“, die über einen Leuchtkasten gehängt wurde, zum Ausdruck. Bekannte und unbekannte Personen wurden fotografiert, die in ihrer jeweiligen Umgebung alleine, isoliert wirkten. Es ist nicht so, dass alleine sein für mich jetzt unbedingt etwas Negatives oder Trauriges hat. Im Moment des Fotos habe ich diese Personen so wahrgenommen, dass sie in ihrer eigenen Welt lebten. Über diese Fotos wurden eingescannte und auf Folien ausgedruckte Kopien von Handzeichnungen gelegt. Diese Zeichnungen sind so konzipiert, dass sich jede Zeichnung mit der anderen verbinden lässt, ähnlich wie ein Textilmuster. Es gibt also sechs oder sieben Zeichnungen, die ein labyrinthartiges Geflecht darstellen, bei dem auch organische Formen wie Nervenzellen oder darmähnliche Verschlingungen auftauchen.

Himmelseher: Sind die Personen gefangen in diesem Labyrinth oder werden sie durch dieses Labyrinth miteinander verbunden, beziehungsfähig?

Scheller: Da steckt durchaus beides drin. Die Personen sind relativ klein im Vergleich zu dem Geflecht, wirken also ein bisschen verloren, bekommen aber auch Halt durch dieses Gerüst.

Himmelseher: Mir ist eine kleine Zeichnung aufgefallen in kräftigen Rot-Orange-Tönen, die den Titel „Rückzug“ trägt. Passt die leuchtende Farbigkeit zu dem Titel?

Scheller: „Rückzug“, diese Skizze ist eine ganz kleine Arbeit. Ja der Titel steht schon im Gegensatz zu den kräftigen Farben. Für mich ist das ein selbsterfundenes mehrzelliges Lebewesen, dass sich in seine Körpermitte zurückzieht. Die Ansätze für die Extremitäten sind vorhanden, es kann sich in alle Richtungen ausdehnen, befindet sich aber gerade auf dem Rückzug, zieht seine Empfindungen nach innen zur Körpermitte zurück.

Himmelseher: In Deinen neuesten Arbeiten verwendest Du Versandhauskataloge als Ausgangsmaterialien.

Scheller: Ja, dieses Material fasziniert mich, jedes farbige Blatt ist eine neue farbige Schicht, in die man vordringen kann. Auch inhaltlich haben Versandhauskataloge eine Faszination, weil ja Kleider beispielsweise den Menschen auch mit Schichten umgeben. Durch die Möbel und sonstigen Accessoires schafft man sich eine Umgebung, das hat mit Identität zu tun, auch Identitäten sind psychologische Schichten. Diese verführerischen Identitäten lösen bei mir ein gewisses Unbehagen aus, weil sie so leicht zu haben sind. Ganz konkret flattert bei mir immer eine Unmenge an farbigem Werbematerial in den Briefkasten, obgleich ich dort einen Aufkleber angebracht habe, dass ich keine Werbung möchte. Ich werfe das dann direkt vom Briefkasten in die Papiertonne und ärgere mich eigentlich über diesen unnötigen Überfluss und die Verschwendung. Daher habe ich mich damit auseinandergesetzt, versucht es doch für irgendetwas zu gebrauchen und in diese inhaltlich gesehen oberflächlichen farbigen Seiten räumliche Vertiefungen eingebaut, gewissermaßen Katalogschichten abgetragen, wobei ich von jeder Schicht etwas übrig gelassen haben, bis am Schluss Leere herauskam. Dabei habe ich unterschiedliche Formen hineingeschnitten, unter anderem menschliche Formen, welche die Kataloge ja bereits vorgeben, umrisshaft stehen lassen. Diese menschlichen Umrisse wurden dann noch miteinander verbunden.
Diese Arbeit ist für mich wie eine Frage nach dem, was übrig bleibt, wenn die Hüllen, die Schichten, die den Menschen umgeben, verschwinden, also Schichten, wie Kleidung, Identitäten, aber auch Gedankenhüllen, Gefühlshüllen. Das geht in immer feinere Bereiche.

Aus dieser Arbeit, die ja auch wieder mit im Material realisierten Aussparungen zu tun hat, ist dann umgekehrt dazu etwas Neues entstanden, in dem ich die ausgeschnittenen Formen  übereinandergelegt und verklebt habe. Also eine Art Aufbau nach dem Abbau. Diese Einzelteile wurden dann zu neuen Gruppierungen zusammengesetzt und miteinander verbunden.


Januar 2008



"Standort"
Installation beim Parksee anlässlich des Skulpturenprojekts der Stadt Schorndorf zum Thema Heimat.


"Von weitem sieht es aus, als stehe da eine Info-Tafel - doch was sich da als Träger von Nutzwert und äußerer Orientierung tarnt, entpuppt sich beim Nähertreten als irritierendes und irisierendes Ineinander von Bilder: Zwischen Folien lagern eine ausgebleichte Straßenkarte, Darstellungen innerer Organe, Handzeichnungen...
So wird Heimat zum Suchspiel, das ins Innere des eigenen Körpers und Geistes führt."


 Schorndorfer Zeitung vom 23.05.2005



 

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